Sabine Classen

Sabine Classen studierte von 1976 - 1978 Design an der Fachhochschule für Gestaltung Pforzheim. Von 1979 - 1983 folgte ein Studium an der Freien Kunstakademie Nürtingen mit den Schwerpunkten Dreh- und Aufbaukeramik sowie Figürliche Plastik. Von 1986 - 1990 schloss sich ein Studium der Freien Kunst mit Schwerpunkt Keramik bei Prof. R. Busz und Vera Vehring an der Universität Kassel an.

Die Documenta Kassel bildete in der Begegnung mit zeitgenössischen Künstlern erste Reibungsfläche und Nährboden zugleich. Ein längerer Aufenthalt in Japan gab Einblicke in asiatische Kultur. Zahlreiche Ausstellungen und Feuer-Skulptur-Projekte entstanden. 2001 wurde die „Glühende Pyramide“ für die Stadt Karlsruhe umgesetzt und begeisterte mehr als 45.000 Besucher. Aufträge für Kunst im öffentlichen Raum im In- und Ausland folgten.
2005 entstand ihr Atelier-Haus im Kirchviertel in Karlsruhe-Grötzingen. Es befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss, der ehemaligen Wiege der Malerkolonie sowie zum Atelier-Haus Fikentscher.

2016 begannen umfassende Umwälzungen im Kirchviertel. Durch die Zusammenarbeit mit zum Teil internationalen Finanzinvestoren entsteht zur Zeit in Abstimmung mit lokalen und städtischen Ämtern an Stelle der ehmaligen Malerkolonie ein gesichtsloses Neubauviertel mit überdimensionierten Beton- und Stahlbauten. Die Bauarbeiten, die auch den Abriss des Schlosses und den Neubau weiterer Klötze nach sich ziehen, werden sich voraussichtlich bis ins Jahr 2025 fortsetzen. Die Absenkung des Grundwasserspiegels, die Stilllegung von 14 zum Teil unterirdischen Quellen sowie die beinahe ersatzlose Rodung von 101 Bäumen im Alter von 25 bis ca. 125 Jahren direkt um die Atelier-Häuser herum, sowie dem Abriss und der Zubetonierung der ortsüblichen Bauerngärten wurden erhebliche, auch das Klima betreffende Veränderungen vorgenommen. Der Name „Malerdorf Grötzingen“ und die Erinnerungen an den geschichtsträchtigen Ortsteil „Malerkolonie im Kirchviertel“ werden heute zu Marketingzwecken benutzt. Ein künstlerisches Arbeiten in der ehemaligen Wiege der Malerkolonie ist bis auf weiteres erheblich erschwert.

Sabine Classen ist international als freischaffende Künstlerin und Publizistin tätig. Ihr Atelier-Haus ist als attraktiver Anziehungspunkt und Fortbildungsstätte für Menschen aus aller Welt offen. Künstlerisch arbeitet sie selbst heute vorwiegend am Bodensee und in der Schweiz. Schwerpunkte bilden Ausstellungen, Vorträge und Unterrichtseinheiten an verschiedenen Universitäten und privaten Bildungseinrichtungen, zumeist in der Schweiz, in Indien, in China, Irland, Österreich und in Südkorea.

www.sabineclassen.de